Digitalisierung der Arbeitswelt
Abstract
"Um die Auswirkungen der Digitalisierung auf den sächsischen Arbeitsmarkt zu bestimmen, ist es erforderlich zu wissen, in welchem Umfang aktuelle Beschäftigungsverhältnisse durch digitale Technologien ersetzt werden könnten. Die vorliegende Studie folgt diesem Ansatz und berechnet, welcher Anteil an Kerntätigkeiten eines Berufs bereits heute durch Computer oder computergesteuerte Maschinen ausgeführt werden könnten. Insgesamt zeigt sich, dass besonders Fertigungsberufe und Fertigungstechnische Berufe mit einem hohen Substituierbarkeitspotenzial konfrontiert sind. In diesen Berufsgruppen könnten bereits heute mehr als 70 Prozent der Kerntätigkeiten von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden. Dem Gegenüber können soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe nur zu einem sehr geringen Anteil substituiert werden. In Bezug auf das Anforderungsniveau der Tätigkeiten weisen insbesondere Tätigkeiten im Helfer- und Fachkraftbereich, aber auch Spezialistentätigkeiten, ein hohes Substituierbarkeitspotenzial auf. In der regionalen Betrachtung sind in Sachsen durchschnittlich 15,9 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berufen mit hohem Substituierbarkeitspotenzial tätig. Somit liegt Sachsen leicht über dem Bundesdurchschnitt von 15 Prozent. Dabei variierend die Anteile an betroffenen Beschäftigten im Kreisvergleich zwischen 24,3 Prozent im Kreis Zwickau und 9,9 Prozent in der kreisfreien Stadt Leipzig. Um den Herausforderungen der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt zu begegnen, werden lebenslanges Lernen, betriebsnahe Aus- und Weiterbildungsangebote sowie passgenaue Vermittlungen immer bedeutender." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Schork, F., Zillmann, M., Dengler, K., Michel, J. & Buch, T. (2017): Digitalisierung der Arbeitswelt. Folgen für den Arbeitsmarkt in Sachsen. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Sachsen 01/2017), Nürnberg, 45 p.