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Publication

Erwerbsarbeit und Soziale Sicherung

Abstract

Zunehmend wird in den Diskussionen über den Sozialstaat die Anknüpfung des Systems der sozialen Sicherung an die Erwerbsarbeit als Problem angesehen. Der Beitrag hebt die in der vereinigungsbedingten Sondersituation Deutschlands erwiesene Leistungsfähigkeit des 'Prototyps der Bismarck-Länder' hervor und zeigt den politischen Gestaltungsspielraum zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Erwerbsarbeit auf. Es zeigt sich, dass Abhängigkeiten vom Beschäftigungsstand sowie von demografischen Entwicklungen auch für steuerfinanzierte Grundsicherungssysteme und kapitalgedeckte Vorsorgeformen bestehen. Somit ergibt sich von daher keine Notwendigkeit des Übergangs zu einem System des 'Beveridge-Typs'. Vielmehr sprechen positive Wohlfahrtseffekte und Leistungsanreize, die von dem in der Sozialversicherung verankerten Äquivalenzprinzip ausgehen, für die Beibehaltung des bestehenden Systems, allerdings mit Korrekturen bezüglich neuer Risiken. Hier werden insbesondere die Versicherungspflicht für die 'neuen Selbständigen' und Subventionen im Niedriglohnbereich angemahnt. (IAB)

Cite article

Kleinhenz, G. (2001): Erwerbsarbeit und Soziale Sicherung. Wird aus dem Prototyp der Bismarck-Länder ein Beveridge-Land? In: I. Becker, N. Ott & G. Rolf (Hrsg.) (2001): Soziale Sicherung in einer dynamischen Gesellschaft : Festschrift für Richard Hauser zum 65. Geburtstag, p. 87-101.