Schulabschluss - was dann?
Abstract
Der Lehrstellenmarkt wird nahezu ausschließlich unter den Aspekten des Dualen Systems betrachtet und blendet andere berufsqualifizierende Angebote aus. Zur Abschätzung des tatsächlichen Bedarfs müssen nicht nur die Absolventen des aktuellen Schuljahres in den Blick genommen werden, sondern ebenso Interessenten aus früheren Entlassjahren, die aus unterschiedlichen Gründen zunächst Alternativwege beschritten haben. Umgekehrt wird ein Teil des aktuellen Entlassjahrganges zunächst auf dem Lehrstellenmarkt nicht tatsächlich 'nachfragewirksam', da er vor oder statt einer betrieblichen Berufsausbildung freiwillig oder unter dem Druck der schwierigen Marktverhältnisse einen Alternativweg einschlägt. Das Referat Arbeitsmarkt- und Berufsforschung des Landesarbeitsamtes Niedersachsen-Bremen geht in einem um die Daten der Jahrgänge 1997 und 1998 aktualisierten Beitrag der Frage nach, welche Bildungsmöglichkeiten sich den Schulabgängern eines Jahrgangs bieten. Dabei stehen zwei Aspekte im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses: 1. Steht eine ausreichende Zahl an Ausbildungsstellen für die betriebliche (duale) Berufsbildung als Angebot zur Verfügung und 2. Was geschieht mit den Schulabgängern eines Jahrgangs, die eine solche Berufsausbildung nicht anstreben, bzw. keinen Zugang zu einer betrieblichen Ausbildung haben. Nach den Daten des Jahrgangs 1998 konnten nur 43 Prozent der Ausbildungsanwärter (Schulabgänger plus Jugendliche aus Alternativwegen) in die betriebliche Berufsausbildung vermittelt werden. Der Beitrag diskutiert verschiedene Möglichkeiten, die Integration von Altbewerbern in die Berufsausbildung mit Hilfe der Wirtschaft zu verbessern und die Bugwelle der Jugendlichen aus ersten Alternativwegen nicht weiter wachsen zu lassen. (IAB)
Cite article
Brück-Klingberg, A. & Harten, U. (1999): Schulabschluss - was dann? Update. In: ABF informiert No. 2, p. 1-9.