Evaluation betrieblicher Eingliederungshilfen der Arbeitsmarktpolitik
Abstract
Betriebliche Eingliederungsinstrumente - im allgemeinen Lohnsubventionen - sollen betriebliche Einstellungsentscheidungen so beeinflussen, dass Wettbewerbsnachteile von Problemgruppen ausgeglichen werden. Substitutionseffekte sind somit erwünschte Wirkungen dieser Instrumente, Mitnahme- und Verdrängungseffekte (z.B. Entlassungen an anderer Stelle, Drehtüreffekte, Creaming) sind jedoch unerwünschte Nebeneffekte. Für die Ermittlung der Nettowirkung von Lohnsubventionen müssen diese Mitnahme- und Verdrängungseffekte zwar berücksichtigt werden, ihr Ausmaß lässt sich jedoch kaum empirisch ermitteln. Zur Verringerung unerwünschter Nebenwirkungen können eine eng gefasste Zielgruppenorientierung sowie die Staffelung von Förderungsdauer und -höhe beitragen. Zur Effektivitätserhöhung gehört auch eine genaue Dosierung der Förderung bzw. eine regionale Konzentration auf wirtschaftliche Problemgebiete. Um die Akzeptanz auf betrieblicher und einen breiten Einsatz betrieblicher Einstellungshilfen zu gewährleisten, sind die Regularien der Instrumente nicht zu streng zu fassen und Effizienzverluste im Vergleich zur 'reinen Lehre' hinzunehmen. Damit ergibt sich aber ein Zielkonflikt zur Effizienz der Eingliederungshilfen. (IAB)
Cite article
Wiethölter, D., Bogai, D. & Bellmann, L. (2000): Evaluation betrieblicher Eingliederungshilfen der Arbeitsmarktpolitik. Mitnahme-, Verdrängungs- und Substitutionseffekte. In: Arbeit und Beruf, Vol. 51, No. 8, p. 232-233.