Beschäftigung und Umweltschutz in Ostdeutschland
Abstract
"Zum Zeitpunkt der deutschen Vereinigung lag die Produktion von Umweltschutzgütern in den neuen Ländern weit unter dem Niveau westlicher Industrieländer. Es war hoher Nachholbedarf im Umweltschutz zu bewältigen. Im Zuge der Restrukturierung der ostdeutschen Wirtschaft hat sich mittlerweile mit dem Umweltschutzsektor eine nahezu neue Branche herausgebildet, in der 1999 etwa 182.000 Personen beschäftigt waren. Über alle Wirtschaftzweige hinweg entfallen etwa drei Viertel der Umweltbeschäftigten der neuen Länder auf die Produktion von Dienstleistungen.<br> Die Analyse der Erwartungen der Betriebe deutet darauf hin, dass mittelfristig eher mit einer Zunahme als mit einer Abnahme der Gesamt- und Umweltbeschäftigung im Umweltschutzsektor gerechnet werden kann. Die Entwicklung dürfte vor allem von der hohen Dynamik der Dienstleistungen getragen werden. Diesbezüglich wird vor allem den wissensintensiven umweltorientierten Diensten eine zunehmende Bedeutung eingeräumt. Die insgesamt optimistischen Aussichten der ostdeutschen Betriebe lassen sich zum einen mit Marktpotentialen erklären, die auf noch zu bewältigenden Nachholbedarf zurückgeführt werden können, etwa im Bereich der öffentlichen Entsorgungsinfrastruktur. Zum anderen spielen neue Umnweltschutzaufgaben eine wichtige Rolle, so im Bereich des Klimaschutzes." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Komar, W. (2002): Beschäftigung und Umweltschutz in Ostdeutschland. In: J. Horbach (Hrsg.) (2002): Der Umweltschutzsektor und seine Bedeutung für den Arbeitsmarkt (Schriften des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, 10), p. 57-76.