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Beschäftigungsdynamik und Arbeitslosigkeit in der Europäischen Union

Abstract

"Mit einem dynamischen Ansatz untersuchen wir Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in der Europäischen Union. Ausgehend von der Theorie der Übergangsarbeitsmärkte werden die vielfältigen Brücken in Beschäftigung, aber auch der Verlust von Beschäftigung untersucht. Zunächst wird die Beschäftigungs- und Arbeitslosigkeitsdynamik der EU-Mitgliedsländer anhand von Stromdaten verglichen. Jährliche Zuströme in und Abströme aus Beschäftigung und Arbeitslosigkeit werden mit Daten der Europäischen Arbeitskräftestichprobe ermittelt. Diese 'natürlichen' Ströme werden zunehmend ergänzt durch Teilnehmer an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik in Form von Übergangsarbeitsmärkten. Ströme auf dem Arbeitsmarkt haben aber auch die jeweiligen Gegenströme zu berücksichtigen. So stehen den Abgängen aus auch die Zugänge in Arbeitslosigkeit gegenüber. Ein einseitiger Fokus auf Abgänge aus Arbeitslosigkeit ist wenig erfolgversprechend, wenn gleichzeitig Zuströme in Arbeitslosigkeit anwachsen. Die Differenz beider Ströme ist der eigentlich interessante Indikator zur Bewertung einer erfolgreichen Arbeitsmarktpolitik. Die Ströme zwischen Arbeitslosigkeit und Beschäftigung werden ins Verhältnis zu allen anderen Übergängen in Beschäftigung, aus Inaktivität, Bildungsaktivitäten und Selbständigkeit gesetzt. Nur zwischen einem Drittel bis maximal zwei Dritteln aller Ströme in abhängige Beschäftigung kommen aus Arbeitslosigkeit. Unterschiede der Beschäftigungsübergänge von Männern und Frauen und altersspezifische beziehungsweise demografische Übergangsbilanzen vertiefen die Untersuchung der Beschäftigungsdynamik. Anschließend werden sowohl die Übergänge zwischen Bildungs- und Beschäftgungssystem als auch die Übergänge in Rente aus abhängiger Beschäftigung und Arbeitslosigkeit untersucht. Die Übergangsarbeitsmärkte aus abhängiger Beschäftigung oder Arbeitslosigkeit in selbständige Tätigkeit weisen eine interessante positive Dynamik auf. Nach den Übergangsbilanzen berechnen wir individuelle Übergangswahrscheinlichkeiten zwischen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit sowie für die Rückkehr aus Arbeitslosigkeit in abhängige Beschäftigung. Basierend auf gepoolten logistischen Regressionen zwischen 1988 und 1996 zeigt sich der bedeutende Einfluß von Alter, Qualifikationsniveau und Geschlecht in den Mitgliedsländern. Veränderungen über die Jahre hinweg spiegeln konjunkturelle Einflüsse wider. Abschließend werden Vorschläge für ein verbessertes Monitoring und Evaluation des Arbeitsmarktes und der Arbeitsmarktpolitik erörtert und Schlußfolgerungen für die Arbeitsmarktpolitik und Übergangsarbeitsmärkte in der EU gezogen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Cite article

Schömann, K., Kruppe, T. & Oschmiansky, H. (1998): Beschäftigungsdynamik und Arbeitslosigkeit in der Europäischen Union. (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Discussion papers FS 1 98-203), Berlin, 113 p.

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