Einkommen von Männern und Frauen beim Berufseintritt
Abstract
In dem Bericht wird untersucht, ob die Einkommensunterschiede zwischen erwerbstätigen Frauen und Männern bereits unmittelbar nach der betrieblichen Berufsausbildung bestehen, und ob die Unterschiede vor allem auf die unterschiedliche Entlohnung in typischen Frauen- und Männerberufen zurückzuführen sind - also auf horizontale Segregation - oder ob auch im selben Beruf unterschiedliche Einkommen erzielt werden (vertikale Segregation). Datengrundlage ist eine Sonderauswertung der Beschäftigtendatei der Bundesanstalt für Arbeit. Berücksichtigt wurden Frauen und Männer, die 1996 eine betriebliche Ausbidlung abgeschlossen hatten und 1997 in einem Ausbildungsberuf Vollzeit beschäftigt waren. Es werden vier Effekte geschlechtsspezifischer Segregation hervorgehoben:<br> 1. Strukturelle und gesellschaftliche Veränderungen eröffneten jungen Frauen in den 90er gegenüber den 80er Jahren vielfältigere berufliche Möglichkeiten.<br> 2. Die in den 90er Jahren rückläufige geschlechtsspezifische Einkommensdiskriminierung war vor allem auf die abnehmende horizontale Segregation zurückzuführen.<br> 3. Mit dem breiteren Berufsspektrum nimmt auch die vertikale Segregation ab und es kommt zu zusätzlichen positiven Einkommenseffekten für Frauen.<br> 4. Auf Grund der geringeren Verdienste in frauendominierten Berufen bestehen die geschlechtsspezifischen Einkommensdiskrepanzen aber weiterhin fort. (IAB2)
Cite article
Engelbrech, G. & Nagel, E. (2002): Einkommen von Männern und Frauen beim Berufseintritt. Betriebliche Ausbildung und geschlechtsspezifische berufliche Segregation in den 90er Jahren. (IAB-Werkstattbericht 17/2002), Nürnberg, 20 p.