Personalpolitik angelsächsischer multinationaler Unternehmen
Abstract
"Gestützt auf das theoretische Kalkül einer Minimierung der mit grenzüberschreitenden Personalpraktikentransfers in multinationalen Unternehmen (MNU) verbundenen Zentralisations- und Dezentralisationskosten, untersucht der Beitrag, in welchem Umfang amerikanische und britische MNU typisch 'angelsächsische' personalpolitische Maßnahmen aus ihren Heimatländern in ihre in Deutschland operierenden Tochterniederlassungen 'exportieren'. Basierend auf einer Zufallsstichprobe von 165 angelsächsischen MNU-Tochterfirmen und einer Kontrollgruppe von 132 einheimischen deutschen Unternehmen, wird das theoretisch postulierte, in Anlehnung an die ökonomische Föderalismustheorie entwickelte Zentralisationskostenkonzept einer empirischen Prüfung unterzogen. Es zeigt sich, dass in solchen Bereichen, die besonders stark von Zentralisationskosten betroffen sind, wie Mitbestimmung und Tarifbindung, eine Anpassung der Praktiken der MNU-Tochtergesellschaften an die Standards des deutschen Gastlandes erfolgt. Wo hingegen relativ höhere Dezentralisationskosten zu vermuten sind, z. B. in den Bereichen Mitarbeiterkapitalbeteiligung, Entlohnungssystem und Ausbildung, weichen die Tochterfirmen signifikant von der Personalpolitik der deutschen Kontrollgruppe, in Richtung auf 'angelsächsischere' Praktiken, ab." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Schmitt, M. (2002): Personalpolitik angelsächsischer multinationaler Unternehmen. In: D. Sadowski & U. Walwei (Hrsg.) (2002): Die ökonomische Analyse des Arbeitsrechts : IAB-Kontaktseminar vom 12.-16. November 2001 im Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG) der Universität Trier, p. 145-168.