Teilzeit ist nicht gleich Teilzeit
Abstract
In dem Beitrag wird untersucht, in welchem Umfang Männer Teilzeitarbeit leisten und um welche Form von Erwerbsarbeit es sich dabei typischerweise handelt. Hierfür wird auf eine repräsentative Beschäftigtenbefragung des ISO Köln aus dem Jahr 1994 zurückgegriffen. Es wird festgestellt, dass die zentralen Differenzen zwischen teilzeitbeschäftigten Männern und Frauen im außerberuflichen Bereich liegen: Während weibliche Teilzeitbeschäftigte zu großen Teilen aufgrund der Familienverantwortung und vor dem Hintergrund eines Einkommens aus vollzeitiger Erwerbsarbeit ihres Mannes die eigene Arbeitszeit auf Teilzeitniveau reduzieren, spielen lebensweltliche Motive und Lagen für die teilzeitbeschäftigten Männer keine nennenswerte Rolle. Ganz im Gegenteil sind hier entweder Engpässe am Arbeitsmarkt, Passagenprobleme bei dem Eintritt in den Arbeitsmarkt oder Zeitbedarfe, die für berufsbezogene Weiterbildungsinteressen nötig werden, der Grund. Teilzeitarbeit ist für Männer somit eher eine Not- und Übergangslösung. Als dauerhafte Form der Erwerbsbeteiligung wird sie nur selten akzeptiert. (IAB)
Cite article
Bauer, F. (1999): Teilzeit ist nicht gleich Teilzeit. Besonderheiten der Teilzeitbeschäftigung von Männern. In: Bremen Angestelltenkammer (Hrsg.) (1999): TeilZEIT : Lebensqualität trotz Beschäftigungskrise, p. 101-111.