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Kann Deutschland von den Niederlanden lernen?

Abstract

In dem Beitrag wird gezeigt, daß die Niederlande zwischen 1983 und 1993 mit 1,8 % im Jahresdurchschnitt das höchste Beschäftigungswachstum aller EU-Länder erzielten. Gleichzeitig ging die Arbeitslosigkeit um 6 % zurück. Bei gleich hohem Wirtschaftswachstum wie in Deutshcland stieg in dem Zeitraum die Produktivität in den Niederlanden wesentlich langsamer, so daß dort schon geringe Wachtstumsraten Beschäftigungsimpulse auslösten. Hinzu kommt, daß das vorhandene Arbeitsvolumen auf mehr Köpfe verteilt wird: Mit einem Anteil von 38 % an allen Erwerbstätigen wiesen die Niederlande 1996 die mit Abstand höchste Teilzeitquote in der westlichen Welt auf. Die Lohnstückkosten stiegen geringer als in den europäischen Nachbarländern; Konsum und Investitionen hielten sich auf hohem Niveau; die Staatsverschuldung konnte zurückgeführt werden. Grundlage für diese glänzende (Zwischen-)Bilanz ist das niederländische "Konsensmodell", das seit Anfang der 80er Jahre Regierung und Tarifparteien auf eine gemeinsame Reformpolitik (selbst-)verpflichtet. Ein Wermutstropfen ist die nach wie vor hohe Langzeitarbeitslosigkeit, von der bestimmte Personengruppen überproportional betroffen sind. (IAB2)

Cite article

Werner, H. (1997): Kann Deutschland von den Niederlanden lernen? Arbeitsmarktbilanz mit hohen Beschäftigungsgewinnen und niedrigen Arbeitslosenquoten. Durch Konsens zu Erfolgen in der Reformpolitik. (IAB-Kurzbericht 12/1997), Nürnberg, 9 p.

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