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Conceptual problems in the understatement of long-term unemployment

Abstract

"Die aktuelle Zahl der Langzeitarbeitslosen bzw. ihr Anteil an allen Arbeitslosen weist auf den Umfang jener Personengruppe hin, für die Arbeitslosigkeit nicht nur eine kurze Episode, sondern ein ernsthaftes, z.T. existentielles Problem geworden ist. In Westdeutschland liegt dieser Anteil 1996 bei 31,9%. Die gleiche Zahl bzw. der gleiche Anteil wird auch zur Beurteilung von Arbeitsmärkten oder der Wirkung wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Massnahmen herangezogen. In diesem Sinne kommt dem Umfang von Langzeitarbeitslosigkeit eine Indikator-Funktion zu. Es wird gezeigt, dass die gegenwärtig hier und anderswo praktizierte Zählung der Langzeitarbeitslosen, die therapeutischen Fragestellungen dient und ihnen auch genügt, den Umfang der Langzeitarbeitslosigkeit systematisch und in beachtlicher Grössenordnung untererfasst. In den letzten 10 Jahren trugen in Westdeutschland Arbeitslosigkeitsperioden mit einer Dauer von einem Jahr und mehr zu über 50% der Gesamtarbeitslosigkeit bei; gegenwärtig (1996) sind es 58,4%. In grober Annäherung kann gesagt werden, dass Langzeitarbeitslosigkeit etwa doppelt so hoch ist wie offiziell ausgewiesen. Ein Vergleich mit England und Frankreich zeigt, dass Langzeitarbeitslosigkeit dort ein eher noch grösseres Problem ist; in beiden Ländern besteht die Arbeitslosigkeit gegenwärtig zu 67% aus Langzeitarbeitslosigkeit . Insoweit sind auch Ranking-Verfahren zu Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktpolitik, die sich auf die üblicherweise verwendeten Zahlen stützen, zu relativieren." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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Karr, W. (1997): Conceptual problems in the understatement of long-term unemployment. In: IAB Labour Market Research Topics No. 21, p. 1-21.

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