Beschäftigungspotentiale der Ausweitung von Teilzeitarbeit
Abstract
"Angesichts der gravierenden Probleme auf dem Arbeitsmarkt werden in verschiedenen politischen und wissenschaftlichen Kreisen große Hoffnungen in die Anwendung von Teilzeitarbeit gesetzt. Sie soll nicht nur helfen, Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch Arbeitslosigkeit abzubauen. Von Interesse ist in diesem Zusammenhang zunächst, wie viele Beschäftigte bereit wären, freiwillig in Teilzeit zu wechseln bzw. ihre Arbeitszeit weiter zu reduzieren, und um wen es sich dabei handelt. Der Vergleich mit der Zahl Arbeitsuchender gibt dann Aufschluß darüber, welchen Beitrag mehr Teilzeitarbeit zur Entschärfung der Arbeitsmarktlage leisten könnte. Diesen Fragen wurde auf der Grundlage der IAB-Frauenbefragung nachgegangen. Die Ergebnisse zeigen zum einen, daß den relativ wenigen Frauen, die ihre Arbeitszeit reduzieren wollen, ein Vielfaches an Arbeitsuchenden gegenübersteht. Zum anderen wurde deutlich, daß das Arbeitsvolumen der Beschäftigten bereits heute erheblich unter dem gewünschten Arbeitszeitumfang liegt. Für eine Beschäftigungsexpansion, die im erforderlichen Umfang zum Abbau der Arbeitslosigkeit beiträgt, würde die freiwillige Ausweitung der Teilzeitarbeit von Frauen daher nicht ausreichen. Eine Alternative zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bietet sie somit gegenwärtig nicht. Um Teilzeitarbeit langfristig für mehr Personen attraktiv zu machen, müßten ihre ökonomischen und sozialrechtlichen Implikationen überprüft und Nachteile bzw. Defizite gegenüber der Vollzeitarbeit abgebaut werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Beckmann, P. (1997): Beschäftigungspotentiale der Ausweitung von Teilzeitarbeit. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung. In: WSI-Mitteilungen, Vol. 50, No. 9, p. 634-640.