Berufswahl - ein Vermittlungsprozeß zwischen Biographie und Chancenstruktur
Abstract
Im Mittelpunkt des Beitrags stehen konzeptionelle Überlegungen zu den Orientierungsleistungen im Prozeß der Berufswahl. Wir betrachten dabei die Jugendlichen als Akteure, die sich auf dem Weg in das Berufsleben produktiv mit den für sie neuen Anforderungen des Arbeitsmarktes auseinandersetzen müssen. Gesellschaftliche Strukturbedingungen wie Bildungssystem und Arbeitsmarkt, aber auch die berufliche Hierarchie und die soziale Organisation des Betriebs werden von ihnen als Bedingungen ihrer Bewährung gesehen. Diese individualisierte Sicht kommt insbesondere darin zum Ausdruck, daß die Handelnden sich schulische und berufliche Erfolge und Mißerfolge selbst zuschreiben und damit eine Verantwortung für Verlauf und Ergebnis ihrer Bildungs- und Berufsbiographie reklamieren- trotz aller Unwägbarkeiten der gesellschaftlichen Verhältnisse und trotz der Selektionsprozesse in Schule und Betrieb. Als Belege für entsprechende Handlungs- und Deutungsmuster dienen einige Befunde aus unseren empirischen Studien zur vorberuflichen und beruflichen Sozialisation (Längsschnittuntersuchungen an der Universität Bremen und am Deutschen Jugendinstitut in München )." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Wahler, P. & Witzel, A. (1996): Berufswahl - ein Vermittlungsprozeß zwischen Biographie und Chancenstruktur. In: K. Schober & M. Gaworek (Hrsg.) (1996): Berufswahl. Sozialisations- und Selektionsprozesse an der ersten Schwelle. Dokumentation eines Workshops des IAB in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendinstitut und dem Bundesinstitut für Berufsbildung, 13.-14. Juli 1995 in Nürnberg, p. 9-35.