Strukturwandel in der Beschäftigung durch Wissenschaft, Technik und Innovation
Abstract
"Die Datensituation im Hinblick auf die mutmaßliche Entwicklung von Wissenschaft und Technik hat sich in den letzten Jahren auch in Deutschland verbessert, jedoch hat die Übertragung auf Fragen des Arbeitsangebots, seiner Qualifizierung und insbesondere der Akademikerbeschäftigung noch vorläufigen und selektiven Charakter. Folgende Trendlinien beginnen sich herauszuschälen: Die Aus- und Weiterbildung im Bereich von Wissenschaft und Technik steht vor neuen Anforderungen im Hinblick auf Infrastruktur und Lehrpersonal. An alle höherqualifizierten Personen werden Anforderungen im Hinblick auf die Fähigkeit zur Kommunikation gestellt werden und die Fähigkeit zum interdisziplinären Lernen wird stärker in den Vordergrund treten. Diese Prozesse werden nicht in einer Frühphase der Ausbildung zu Ende sein, sondern während der beruflichen Laufzeit anhalten müssen. Unter der Annahme, daß es Deutschland gelingt, im Wettbewerb der Innovationspotential Volkswirtschaften sein vollständig umsetzen, kann auch unter diesen günstigsten aller Rahmenbedingungen die hohe Arbeitslosigkeit kaum abgebaut werden. Dies wird vor allem die wenig qualifizierten Beschäftigten treffen, da die relativen Anteile hochqualifizierter Arbeit weiterhin zunehmen. Da auch die herkömmlichen Klassifikationssysteme nach Wirtschaftsbranchen erheblich von diesen Trends betroffen werden, sind auch neue Fragen an die Organisationen der Wirtschaft, ihrer korporatistischen Möglichkeiten und ihre herkömmlichen Strukturen zu stellen. Ein strategischer Dialog zwischen Politik, Wissenschaft, dem Bildungssystem und den Unternehmen scheint unausweichlich zu werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Grupp, H. (1996): Strukturwandel in der Beschäftigung durch Wissenschaft, Technik und Innovation. In: M. Tessaring (Hrsg.) (1996): Die Zukunft der Akademikerbeschäftigung. Dokumentation eines Workshops der Bundesanstalt für Arbeit, 26.-27. März 1996 in Nürnberg (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 201), p. 233-268.