Der Aufholprozeß Ostdeutschlands
Abstract
"Die Wirtschaft Ostdeutschlands liegt im Vergleich zu allen westdeutschen Wirtschaftsräumen noch weit zurück. Auch hinsichtlich der Wirtschaftsstruktur gibt es noch signifikante Unterschiede zwischen Ostdeutschland und westdeutschen Regionen. In Sektoren, die Güter und Dienste auf überregionalen Märkten anbieten, wird in Ostdeutschland weit weniger Wertschöpfung erwirtschaftet als in westdeutschen Regionen; dies betrifft vor allem das verarbeitende Gewerbe. Die ausgeprägten regionalen Aufhol- und Überholprozesse, die in Westdeutschland in den letzten drei Jahrzehnten stattgefunden haben, deuten darauf hin, daß auch Ostdeutschland wirtschaftlich aufholen kann. Der Aufholprozeß wird durch eine Reihe von Fördermaßnahmen begünstigt. Diese Förderung besteht vor allem in einer Subventionierung privater Investitionen. Trotz zum Teil berechtigter Kritik an dieser Form der Wirtschaftsförderung für Ostdeutschland, sollte dies im Prinzip beibehalten werden, wenn auch wesentlich vereinfacht und mit reduzierten Fördersätzen. Eine sektorale und regionale Differenzierung der Förderung innerhalb Ostdeutschlands sollte nicht vorgenommen werden, teils weil die vorliegenden theoretischen Erkenntnisse keine hinreichende Grundlage für eine solche Differenzierung liefern und teils, weil die Beschränkung der Förderung auf als förderwürdig erkannte Räume oder Sektoren praktisch nicht durchführbar ist. Die Investitionsförderung - in welcher Form auch immer - kann allerdings nur ein subsidiäres Instrument einer wachstumsorientierten Politik für Ostdeutschland sein." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Lammers, K. (1994): Der Aufholprozeß Ostdeutschlands. Ausgangslage, Perspektiven und Bewertung der Fördermaßnahmen. In: U. Blien, H. Herrmann & M. Koller (Hrsg.) (1994): Regionalentwicklung und regionale Arbeitsmarktpolitik. Konzepte zur Lösung regionaler Arbeitsmarktprobleme? (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 184), p. 185-205.