Mobilitätsleistungen und Mobilitätsbarrieren von Frauen
Abstract
"Unter dem Aspekt der zunehmenden Bedeutung von "geographischer" Mobilität für zukünftige Berufs- und Erwerbschancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt beschäftigt sich der Beitrag mit den Folgen der Einführung des europäischen Binnenmarktes. Das besondere Augenmerk gilt dabei den Berufsverläufen und Lebenslagen von Frauen in Deutschland. Am Beispiel der Westpendler aus den neuen Bundesländern und der Westdeutschen, die in die neuen Bundesländer "arbeitsmigrierten", zeigt die Autorin auf, welche Rolle der geographischen Mobilität unter veränderten und sich im europäischen Zusammenhang noch verändernden politischen und ökonomischen Gegebenheiten für die Gestaltung von Lebensläufen und Lebenslagen allgemein zukommt. Ihr analytischer Blick richtet sich hierbei im besonderen auf die neuen Chancen und Risiken, die sich im Zuge dieses Wandlungsprozesses für Frauen ergeben haben bzw. ergeben könnten.<br> Ähnlich wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen, wirkt sich sozialer Wandel auch auf dem Gebiet Arbeit und Beruf für verschiedene soziale Gruppen unterschiedlich aus. Daher ist es nicht erstaunlich, daß neue Muster der Arbeitsteilung in Haushalt und Beruf für viele, wenn auch nicht für alle Frauen, neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung eröffnen. Als Folge hieraus nimmt die soziale Ungleichheit zwischen den Frauen zu. Diese Entwicklung zeigt die Autorin exemplarisch an der "Ersatzrolle" auf, die ausländische Ehefrauen und Haushaltshilfen, die aus nicht oder nur wenig industrialisierten Ländern kommen, im Zuge der Emanzipation von sozial höher gestellten deutschen Frauen zufällt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Beck-Gernsheim, E. (1994): Mobilitätsleistungen und Mobilitätsbarrieren von Frauen. Perspektiven der Arbeitsmarktentwicklung im neuen Europa. In: P. Beckmann & G. Engelbrech (Hrsg.) (1994): Arbeitsmarkt für Frauen 2000 - Ein Schritt vor oder ein Schritt zurück? Kompendium zur Erwerbstätigkeit von Frauen (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 179), p. 712-726.