Wanderer zwischen zwei Welten: Zur Ost-West-Mobilität ostdeutscher Jugendlicher
Abstract
Die Autorin erörtert Pro und Contra der Ost-West-Mobilität ostdeutscher Jugendlicher, die sich gezwungen sehen, sich einen Job oder einen Ausbildungsplatz im Westen zu suchen. Bei den vorgestellten Fakten zu Art und Umfang der Ost-West-Mobilität wird zwischen umgezogenen und pendelnden Personen unterschieden; außerdem werden Unterschiede nach Geschlecht und Altersstufen konstatiert. Die Mobilitätsbereitschaft ist hoch, doch sinkt sie im Vergleich zur Anfangszeit nach der Wende. Im Vergleich zu früherer interregionaler Mobilität zwischen Regionen der alten Bundesrepublik hat die gegenwärtige Ost-West-Wanderungs-Problematik "eine ganz andere ökonomische, politische und soziale Qualität ... Massive Abwanderungstendenzen aber auch unnötige Mobilitätshemmnisse wiegen hier schwerer und können fatalere Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft haben. Die Überlegungen junger Menschen für oder gegen eine Ausbildung oder Arbeit im Westen bedürfen daher einer besonders sorgfältigen Beratung; Mobilitätsprozesse müssen durch entsprechende Hilfen und Betreuung sozial und emotional abgefedert werden. Zu beiden sind neben Schule, Berufsberatung und Betrieben vor allem auch die Einrichtungen der Jugendhilfe aufgerufen." (IAB2)
Cite article
Schober, K. (1993): Wanderer zwischen zwei Welten: Zur Ost-West-Mobilität ostdeutscher Jugendlicher. In: Jugend, Beruf, Gesellschaft, Vol. 44, No. 4, p. 191-196.