Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht
Abstract
"Einige Probleme, mit denen es die sozialwissenschaftliche Arbeitsmarkt- und Sozialforschung zu tun hat, massieren sich, wenn es um Behinderte oder Benachteiligte geht, also um die arbeitsmarktpolitischen 'Zielgruppen'. Das hängt mit dem Grunddilemma zusammen, daß Breite und Tiefe der Erfassung und der Analyse nicht gleichzeitig vorangetrieben werden können. <br> Einerseits ist das bewährte Instrumentarium der empirischen ABF zu grob, um innerhalb solcher Gruppen genügend zu differenzieren, z.B. dann, wenn es um Analysen der beruflichen Anforderungen oder der Leistungsfähigkeit geht. Zum anderen kommen Personen aus den meist nur kleinen Gruppen in den üblichen Großuntersuchungen der ABF auch nur selten vor. Gerade auf die Besonderheiten ihrer Situation kann dann nicht eingegangen werden, da die Differenzierung des Erhebungsinstrumentariums schnell an die Grenzen eines akzeptablen Zeitaufwandes stößt. Spezialuntersuchungen sind ein möglicher und üblicher Ausweg, doch tritt dann das Problem der fehlenden Vergleichbarkeit auf. <br> Der 'Scheinwerfer', der Licht ins Dunkel bringt, ist eine implizite oder explizite Theorie. Aber auch sie kann die Aufmerksamkeit nur lenken, indem sie gleichzeitig von anderem ablenkt." (Autorenreferat)
Cite article
Blaschke, D. (1992): Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht. In: C. Brinkmann & K. Schober (Hrsg.) (1992): Erwerbsarbeit und Arbeitslosigkeit im Zeichen des Strukturwandels. Chancen und Risiken am Arbeitsmarkt (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 163), p. 11-27.