Zur Freizügigkeit für Arbeitskräfte in der EG
Abstract
"Der in der Zukunft steigende Bedarf an gut qualifiziertem Personal kann von den Unternehmen teilweise auch auf den europäischen Nachbararbeitsmärkten gedeckt werden. Diese sind aber wegen unterschiedlicher Bildungsabschlüsse noch zu wenig transparent. Um mehr darüber in Erfahrung zu bringen, wurden in fünf Ländern der EG (Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und Bundesrepublik Deutschland) Expertengespräche bei ausgewählten Unternehmen und Verbänden geführt, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einem bestimmten Wirtschaftszweig oder ihrem multinationalen Tätigkeitsfeld über besondere Erfahrungen bei der Beschäftigung von EG-Arbeitnehmern verfügen. Die Unternehmen wurden befragt über Zahl und Qualifikation der bei ihnen beschäftigten EG-Arbeitnehmer, ihre Rekrutierungswege, über ihre Schwierigkeiten bei der Auswahl und Einstufung der EG-Arbeitnehmer und eventuellen Wünsche nach weiteren Informationen zu ausländischen Bildungsabschlüssen. Die befragten deutschen Unternehmen beklagen Informationsdefizite im Hinblick auf die Einstufung der Qualität der ausländischen Bildungsabschlüsse. Dies gilt in besonderem Maße bei Absolventen ohne Berufserfahrung. Insofern wünschen sich die Unternehmen eine Dokumentation der wesentlichen Inhalte und Merkmale nationaler Ausbildungsgänge und Beschäftigungsnachweise. Zur Erschließung der Arbeitsmärkte in Europa bedienen sich die Firmen ihrer vielfältigen Auslandskontakte (z.B. zu Filialen oder Bildungsträger). Insbesondere die deutschen Firmen betrieben ein gezieltes internationales Personalmarketing, welches auf eine Ausweitung der Rekrutierungsmöglichkeiten ausgerichtet ist." (Autorenreferat)
Cite article
Werner, H. & Walwei, U. (1992): Zur Freizügigkeit für Arbeitskräfte in der EG. Bildungsabschluß und Beschäftigung von EG-Arbeitnehmern aus der Sicht der Unternehmen. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 25, No. 1, p. 1-12.