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Publication

Ingenieurstudenten in der Berufsvorbereitung nach der Wende

Abstract

"Ingenieurstudenten erleben, wie Studenten anderer Fachrichtungen auch, die temporeichen Veränderungen in der ehemaligen DDR als einen in vieler Hinsicht überraschenden Vorgang, der mit erheblichen Konsequenzen in der eigenen Lebensgestaltung und -planung und lebensweltlichen Befindlichkeit einherging und der auch für einen nicht genau bestimmbaren Zeitraum andauert. <br> Die Ergebnisse empirischer Untersuchungen bei Ingenieurstudenten, aber auch bei anderen Gruppen von Jugendlichen, weisen auf folgende für das Verständnis der in der lebensweltlichen Befindlichkeit wichtigen Veränderungen hin: <br> 1. Die Mehrzahl der Ingenieurstudenten, vor allem der unteren Studienjahre, hat sich auf die neue Situation pragmatisch eingestellt. Politische Diskussion und Suchbewegungen erfolgen, wenn sie stattfinden, im kleinen Kreis und erreichen keine größere Öffentlichkeit. <br> 2. Zukunftsängste haben dennoch deutlich zugenommen, das Bedrohungserleben hat sich verändert. <br> 3. Die Unübersichtlichkeit und hohe Komplexität der neuen Lebensbedingungen und die mangelnden Erfahrungen und Fähigkeiten, mit den stark veränderten Lebens- und Studienanforderungen zurechtzukommen, führen zu erheblichen und bisher in dieser Weise unbekannten Differenzierungen bei den Ingenieurstudenten. <br> 4. Der gegenwärtig zwangsläufig überwiegende Pragmatismus in der Lebensplanung läßt allerdings solche für den beruflichen Erfolg wichtige Motivationen, wie Spaß am Studium, am Fach und an der Wissenschaft nur schwer aufkommen." (Autorenreferat)

Cite article

Rochlitz, M. (1992): Ingenieurstudenten in der Berufsvorbereitung nach der Wende. In: M. Kaiser & H. Görlitz (Hrsg.) (1992): Bildung und Beruf im Umbruch. Zur Diskussion der Übergänge in die Hochschule und Beschäftigung im geeinten Deutschland (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 153.3), p. 149-152.