Zur Flexibilität der sektoralen (betrieblichen) Lohnkostendynamik
Abstract
"Die strukturelle Anpassungsflexibilität der sektoralen (betrieblichen) Lohnentwicklung wird am Beispiel von USA, Schweden und der Bundesrepublik Deutschland untersucht. Die empirischen Parameter unterscheiden zwischen kurz- und langfristiger Flexibilität. Längerfristige Lohntarifverträge vermindern die kurzfristige Strukturflexibilität, sie erhöhen andererseits den Bedarf an betrieblicher Mikro-Flexibilität der Löhne. Im internationalen Vergleich können Unterschiede der Lohndynamik in den Dienstleistungssektoren nicht den maßgeblichen Faktor der Entwicklungsunterschiede der tertiären Beschäftigtenstrukturen im Sinne neoklassischer Allokation darstellen. Wahrscheinlicher ist, daß die Beschäftigten-Absorption durch relative Niveau-Unterschiede der Lohnkosten in Dienstleistungsbereichen erleichtert bzw. gehemmt wird. Obwohl institutionelle Entwicklungen sowie Arbeitslosigkeit und Deindustrialisierung in vielen Industrieländern zur Tendenz einer größeren Mikro-Flexibilität in der Lohnbestimmung geführt haben, bleiben wesentliche Unterschiede der nationalen bargaining-Systeme im Vergleich zu USA und Schweden." (Autorenreferat)
Cite article
Hardes, H. (1989): Zur Flexibilität der sektoralen (betrieblichen) Lohnkostendynamik. Eine vergleichende Strukturuntersuchung am Beispiel dreier OECD-Länder. In: K. Emmerich, H.- D. Hardes, D. Sadowski & E. Spitznagel (Hrsg.) (1989): Einzel- und gesamtwirtschaftliche Aspekte des Lohnes (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 128), p. 225-257.