Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland
Abstract
"Eine administrierte Starrheit der Arbeitskostenstruktur behindert den strukturellen Wandel und den Umsetzungsprozeß der Arbeitskräfte kaum. Gravierend sind jedoch die negativen sozialen Folgen: Statt einer lohninduzierten Arbeitskräftewanderung wird eine entlassungs- und arbeitslosigkeitsbedingte Wanderung verursacht, statt einer Selbstselektion der wanderungswilligen Arbeitnehmer entsteht eine eher produktivitätsorientierte betriebliche Selektion der zu Entlassenden, bei der auf soziale Härten und Wiedereingliederungschancen wenig Rücksicht genommen wird.<br> Die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland ist jedoch nur zum kleineren Teil struktureller Art, sie ist vielmehr bedingt durch einen gesamtwirtschaftlichen Mangel an Arbeitsplätzen. Sie ist also auch nur durch das Angebot zusätzlicher rentabler Arbeitsplätze sinnvoll zu überwinden. Zentraler Ansatzpunkt ist dabei das Niveau der realen Arbeitskosten. Maßnahmen, die den Anstieg der realen Arbeitskosten dämpfen, können auf eine größere Flexibilität der Einzellöhne (Lohnstrukturflexibilität) abzielen, aber auch direkt am Wachstum des Arbeitskostenniveaus ansetzen." (Autorenreferat)
Cite article
Knappe, E. (1989): Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Problem der Lohnstruktur oder des Lohnniveaus? In: K. Emmerich, H.- D. Hardes, D. Sadowski & E. Spitznagel (Hrsg.) (1989): Einzel- und gesamtwirtschaftliche Aspekte des Lohnes (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 128), p. 203-224.