Umverteilung der Arbeit und Reduzierung der Arbeitslosigkeit
Abstract
Nachdem anhand einiger Zahlen auf die Lage des Arbeitsmarktes eingegangen wurde, entwickelt der Autor mit Hilfe von Beispielen einige Hypothesen zur Politik der Umverteilung der Arbeit und der aktiven Arbeitsmarktpolitik zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland. Unter dem Gesichtspunkt der Arbeitsumverteilung betrachtet, kommt er zu dem Schluß, daß die gegenwärtige Politik der Arbeitszeitverkürzung weder das Allheilmittel gegen Arbeitslosigkeit ist, noch wird sie erheblich zur Eindämmung der Segmentierungstendenzen zwischen Beschäftigten und Arbeitslosen beitragen. "Diese eher pessimistische Einschätzung über die gegenwärtige Wirkung der Arbeitsumverteilung auf die Arbeitslosigkeit sollte die politischen Akteure nicht zu einer abwartenden Haltung ermuntern. Im Gegenteil, die Feststellung, daß es noch für lange Zeit viele Arbeitslose geben wird, sollte sie ermuntern, die Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik beizubehalten und weiterzuentwickeln. Möglich wäre beispielsweise eine bessere Koordinierung zwischen der (tarifvertraglichen) Politik der Arbeitsumverteilung und Maßnahmen zur Integration von Arbeitslosen wie Lohnkostenzuschüssen oder Qualifizierungsmaßnahmen. Diese Koordinierung könnte die Wirkung beispielsweise der Arbeitszeitverkürzung auf Niveau und Struktur der Arbeitslosigkeit entscheidend verbessern." (IAB2)
Cite article
Auer, P. (1990): Umverteilung der Arbeit und Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Verkürzung der Arbeitszeit und aktive Arbeitsmarktpolitik in der Bundesrepublik Deutschland. In: P. Auer, J. Kühl, M. Maruani & E. Reynaud (Hrsg.) (1990): Beschäftigungspolitik und Arbeitsmarktforschung im deutsch-französischen Dialog (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 137), p. 117-131.