Die Insider-Outsider-Theorie
Abstract
"Neben der Theorie der impliziten Kontrakte und der Effizienzlohntheorie wird in neueren Ansätzen häufig die Insider-Outsider-Theorie zur Analyse von Lohnbildung und Beschäftigung herangezogen. Weil der Austausch von beschäftigten Arbeitnehmern (Insidern) durch Neueinstellungen für die Unternehmen mit hohen Kosten verbunden ist, haben die Insider die 'Reservearmee' der Arbeitslosen (Outsider) wenig zu fürchten. Die Insider können deshalb im Lohnbildungsprozeß ihrem Gruppenegoismus folgen. Der Beitrag untersucht, welche Faktoren die Machtstellung der Insider begründen und inwieweit diese Theorie geeignet ist, Arbeitsmarktphänomene wie die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit zu erklären." Der Autor kommt zu dem Schluß, daß die Insider-Outsider-Theorie dem anspruchsvollen Ziel, einen wesentlichen Erklärungsbeitrag zur Entstehung unfreiwilliger Arbeitslosigkeit beizusteuern, nicht gerecht wird; denn sie analysiert lediglich, warum eine wie auch immer entstandene Massenarbeitslosigkeit dazu neigt, ein dauerhaftes Phänomen zu werden. (IAB2)
Cite article
Möller, J. (1991): Die Insider-Outsider-Theorie. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium, Vol. 20, No. 7, p. 333-339.