Berufserfolg nach der Lehre

Abstract

Das Heft beschäftigt sich mit der Frage: Hat ein guter Auszubildender auch später Erfolg im Beruf? Mit Hilfe von Daten aus der IAB-Längsschnittstudie "Jugendliche beim Übergang vom Bildungs- in das Beschäftigungssystem" werden folgende Ergebnisse ermittelt: <br> Die Frage, ob es sich im weiteren Berufsverlauf lohnt, einmal zu den leistungsstärkeren Auszubildenden gehört zu haben, kann der Tendenz nach mit "ja" beantwortet werden. Überdurchschnittliche Leistungen in Theorie und Praxis während der Lehre führen häufiger zu Erfolg im Beruf als unterdurchschnittliche Leistungen. <br> Außer diesen individuellen Voraussetzungen für die Berufstätigkeit gibt es aber noch eine Reihe von Merkmalen, die ebenfalls den beruflichen Erfolg - meist sogar in stärkerem Maße - bestimmen. So ist der Wirtschaftsbereich des Beschäftigungsbetriebes für den Berufserfolg besonders wichtig. Nach allen drei Kriterien Erfolgreiche sind z.B. deutlich häufiger in der Industrie anzutreffen als im Handwerk, im Handel oder im öffentlichen Dienst. Der vergleichsweise geringe Erfolg im öffentlichen Dienst geht größtenteils auf die relativ niedrigen Anfangsgehälter in diesem Wirtschaftsbereich zurück und dürfte sich demnach in späteren Jahren verbessern. <br> Möchte jemand aber vor allem die vielseitigen Kenntnisse und Fertigkeiten seiner Ausbildung verwerten - selbst wenn das vielleicht auf Kosten eines etwas geringeren Einkommens geht - so ergeben sich dazu in einem kleineren Betrieb bessere Chancen als in einem Großbetrieb. <br> Die Zufriedenheit mit der beruflichen Tätigkeit hängt mit dem Grad des beruflichen Erfolgs zusammen, sind doch 90 % der Erfolgreichen sehr zufrieden/zufrieden, aber nur 47 % der weniger Erfolgreichen. (IAB2)

Cite article

Kraft, H. (1989): Berufserfolg nach der Lehre. In: Materialien aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung No. 1, p. 1-8.