Hochschule und Beruf in Europa
Abstract
Unsicherheit oder Umdenken über die Funktion des Hochschulwesens angesichts von Absolventenzahlen, die höher liegen als die Zahl derjenigen, die relativ problemlos vom Beschäftigungssystem aufgenommen werden, ist keineswegs eine Besonderheit der westeuropäischen Länder. Trotz unterschiedlicher Ansätze in der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik hat die Frage, was aus der Beziehung von Hochschule und Beruf wird, wenn die Zahl der Absolventen deutlich über unmittelbare Bedarfsvorstellungen hinausgeht, in osteuropäischen Ländern zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die in dem Beitrag gegebene Übersicht konzentriert sich auf vorhandene statistische Materialien beziehungsweise Ergebnisse von Forschungsarbeiten, die für drei Themen der Beziehung von Hochschule und Beruf ertragreich sind:<br> (1) Veränderungen der Beschäftigungssituation von Hochschulabsolventen: Wie haben sich seit etwa Mitte der siebziger Jahre die Beschäftigungsaussichten von Hochschulabsolventen - Arbeitslosigkeit, Verteilung nach Berufs- und Wirtschaftsbereichen, Position und Beschäftigungsbedingungen - geändert? Die dargestellten Informationen beziehen sich schwerpunktmäßig auf die Situation neuer Absolventen.<br> (2) Veränderungen in der Beziehung von Studium und Beruf: In welchem Maße wird die Beschäftigung von Hochschulabsolventen nicht als adäquat empfunden? In welchem Maße verändert sich die Verwendung der im Studium erworbenen Qualifikationen später im Beruf?<br> (3) Erwartungen seitens der beschäftigenden Organisationen an die Kompetenzen der Absolventen: Worauf wird bei der Einstellung von Hochschulabsolventen insbesondere Wert gelegt?<br> Zur Beantwortung dieser Fragen werden insbesondere Studien zur Situation in Großbritannien, Schweden, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Polen, Österreich, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland herangezogen. (IAB2)
Cite article
Teichler, U. (1988): Hochschule und Beruf in Europa. In: L. Reyher & J. Kühl (Hrsg.) (1988): Resonanzen : Arbeitsmarkt und Beruf - Forschung und Politik (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 111), p. 450-495.