Beschäftigungstendenzen im Dienstleistungssektor der USA und der Bundesrepublik Deutschland
Abstract
"Zwischen 1960 und 1986 hat die Zahl der Erwerbstätigen in den USA um 43 Mio. (= +61%) zugenommen, davon allein um 24 Mio. seit 1973, in der Bundesrepublik Deutschland ist sie um 400 000 (= -1,4%), seit 1973 sogar um 1,1 Mio. geschrumpft.- Die Diskussion über dieses sogenannte amerikanische "Beschäftigungswunder" krankt häufig an unzureichenden und wenig vergleichbaren Daten. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist daher, ein klareres und möglichst vergleichbares statistisches Bild über die Beschäftigungsentwicklung in beiden Ländern zu gewinnen, nicht dagegen eine Ursachenanalyse.<br> Die wichtigsten Ergebnisse lauten:<br> - Sowohl in den USA als auch in der Bundesrepublik Deutschland waren Beschäftigungszuwächse hauptsächlich dem Dienstleistungssektor zu verdanken<br> - Der Strukturwandel zu den Dienstleistungen verlief in der Bundesrepublik zwar mit erheblich geringeren durchschnittlich-jährlichen Zuwachsraten, der Anteilgewinn des tertitären Sektors war jedoch höher als in den USA. <br> - die sektorale Tertiarisierung ist in den USA offensichtlich weiter fortgeschritten als in der Bundesrepublik Deutschland.<br> - In den USA leistete der private, in der Bundesrepublik Deutschland der öffentliche Dienstleistungssektor den überwiegenden Beitrag zur Tertiarisierung. <br> - Nach den Projektionen des U.S. Bureau of Labor Statistics und nach den IAB-Prognos-Projektionen werden sich in beiden Ländern wahrscheinlich die in der Vergangeheit beobachteten Entwicklungstendenzen bei durchschnittlich geringeren Wachstumsraten fortsetzen, wobei sich das sektorale Entwicklungsmuster der Bundesrepublik dem der USA annähern dürfte." (Autorenreferat)
Cite article
Hoffmann, E. (1988): Beschäftigungstendenzen im Dienstleistungssektor der USA und der Bundesrepublik Deutschland. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 21, No. 2, p. 243-267.