Wege in die berufliche Bildung
Abstract
"1983 und 1984 wurden in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg Jugendliche befragt, um Informationen über ihren Verbleib nach Verlassen der allgemeinbildenden Schulen und besonders über ihre Bemühungen um einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Die geschichtete 1%-Stichprobe wich in ihrer Struktur nur wenig von der entsprechenden Gesamtschülerverteilung in den fünf Ländern ab, so daß die Befragungsergebnisse als repräsentativ gelten können. <br> Die Ausbildungsplatznachfrage wird außer von Schulabgängern aus allgemeinen Schulen sehr stark auch von Absolventen beruflicher Vollzeitschulen und Bewerbern aus der Altnachfrage bestimmt. Lediglich die Hälfte der Auszubildenden eines Schulabgängerjahrgangs mündet direkt nach Abschluß der allgemeinen Schule in eine betriebliche Ausbildung ein; jeder dritte Auszubildende durchläuft vor Lehrbeginn eine der beruflichen Vollzeitschulen; jeder sechste Auszubildende stammt aus der Gruppe der Altnachfrager. <br> Unter Berücksichtigung aller "Schleifen", die zwischen Abgang aus der allgemeinen Schule und der betrieblichen Berufsausbildung liegen können, werden z.Z. etwa 70 % eines Schulabgängerjahrgangs der allgemeinen Schulen im dualen System ausgebildet. <br> Das beschriebene Bildungsverhalten hat zur Folge, daß sich die Ausbildungsnachfrage noch länger auf dem gegenwärtig hohen Niveau bewegen wird, als die demographische Entwicklung erwarten ließe. Abnehmende direkte Übergänge werden durch steigende verzögerte Übergänge weitgehend kompensiert. (Autorenreferat)
Cite article
Brandes, H., Brosi, W. & Menk, A. (1986): Wege in die berufliche Bildung. Befragung von Lehrlingen in fünf Bundesländern 1983 und 1984. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 19, No. 2, p. 287-297.