Grundelemente der Erwerbstruktur in der Bundesrepublik Deutschland
Abstract
"Der Beitrag beschreibt die Berufelandschaft gleichsam aus der "Vogelperspektive". Er verwendet als zentrale Merkmale "Alter", "Geschlecht", "Berufsabschluß" und "Einkommen" in ihrer wechselseitigen Verkettung. Der Altersaufbau und das Geschlecht werden als Kennzeichen der demographischen Beschaffenheit des Arbeitsmarktes verstanden. Als Indikatoren für Bildungsaufwand und Ertrag einer solchen Investition werden Berufsabschluß und Einkommen verwendet.<br> Eine globale Betrachtung zeigt, daß Frauen, die keine Ausbildung abgeschlossen haben oder die zwar einen Berufsabschluß besitzen, aber noch keine 40 Jahre alt sind, zumeist niedrige Einkommen beziehen. Höhere Einkommen erreichen in der Regel Männer - insbesondere die älteren unter ihnen.<br> Die Detailanalyse ausgewählter Berufe läßt erkennen, welch unterschiedliche Tätigkeiten unter einem Berufsnamen zusammengefaßt werden und daß Berufe jeweils ihre eigene, charakteristische Prägung haben, die sie von anderen Berufen abhebt.<br> Die Clusterbildung führt zu sechs Berufstypen, die 86 % aller Erwerbstätigen umfassen. Es sind dies:<br> 1. Berufe der Angestellten und Beamten, die höheres Einkommen bieten und mit abgeschlossener Ausbildung ausgeübt weren.<br> 2. Traditionelle Frauenberufe<br> 3. Berufe für Männer mit Berufsabschluß<br> 4. Berufe für Frauen mit Berufsabschluß<br> 5. Tätigkeiten für Männer ohne Berufsabschluß in typischen Arbeiterberufen<br> 6. Berufe für Frauen ohne Berufsabschluß, die nur niedrige Einkommen bieten.<br> Berufswahl findet in derartigen Kombinationen ihre Grenzen. Zum Beispiel gibt es kein Cluster, das bei Verzicht auf Berufsausbildung hohe Einkommenschancen bieten könnte." (Autorenreferat)
Cite article
Kling, M. (1985): Grundelemente der Erwerbstruktur in der Bundesrepublik Deutschland. Versuch einer Typologie mit ausgewählten zentralen Merkmalen. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 18, No. 4, p. 481-491.