Jugend im Wartestand
Abstract
"Der vorliegende Bericht stellt eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Thema Jugendarbeitslosigkiet und Ausbildungssituation dar. Anhand amtlicher Statistiken und eigener empirischer Erhebungen werden die besonderen Problemlagen der Schulabgänger und Ausbildungsabsolventen beim Eintritt in Ausbildung und Beruf dargelegt.<br> Beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung (Schwelle 1) gibt es noch keine Entspannungstendenzen. Durch die hohe Priorität, die eine betriebliche Ausbildung sowohl bei den einstellenden Betrieben wie bei den Schulabgängern aller Ebenen genießt, wird noch bis zum Ende dieses Jahrzehnts mit einer hohen Ausbildungsstellennachfrage gerechnet. Die vielfältigen Maßnahmen zur Überbrückung des Ausbildungsstellendefizits haben lediglich eine vorübergehende Entlastung des Ausbildungsstellenmarktes bewirkt und zu einer zeitlichen Verlagerung der Nachfrage geführt.<br> Wachsende Schwierigkeiten beim Berufseintritt ergeben sich nun verstärkt nach Abschluß der Ausbildung (Schwelle 2), denn die geburtenstarken Jahrgänge verlassen in diesen Jahren das Ausbildungssystem. Von allen Teilnehmern an bestandenen Abschlußprüfungen im dualen System wurden 1984 rund 14% im Anschluß an die Ausbildung arbeitslos, 2 Jahre zuvor waren es lediglich 8%. Erschwert wird die Integration der Ausgebildeten ins Beschäftigungssystem durch die erheblichen berufsfachlichen Diskrepanzen zwischen Ausbildungs- und Beschäftigungsstrukturen, die sich in den Jahren der "Ausbildung auf Vorrat" noch verstärkt haben. Bei insgesamt geringerer Betroffenheit wächst auch die Zahl der arbeitslosen Berufsanfänger mit Fach- und Hochschulausbildung." (Autorenreferat)
Cite article
Schober, K. (1985): Jugend im Wartestand. Zur aktuellen Situation der Jugendlichen auf dem Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 18, No. 2, p. 247-263.