Nicht formal Qualifizierte
Abstract
"Der durchschnittliche Anteil aller Personen ohne formalen beruflichen Ausbildungsabschluß (NFQ-Anteil) beträgt in der Wohnbevölkerung 39%. Dieser Anteil ist sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Gruppen verteilt:<br> 1. Erwerbspersonen sind zu 31% NFQ: Nichterwerbspersonen zu 55%. (Definition: Erwerbspersonen + Nichterwerbspersonen = Wohnbevölkerung)<br> 2. Männer sind mit einem NFQ-Anteil von 25% wesentlich seltener NFQ als Frauen (53%). 3. Die jüngeren Bundesbürger sind weniger oft NFQ als die älteren. So macht der NFQ-Anteil bei den 60- bis 64jährigen 50% aus, bei den 20- bis 24jährigen nur 29%.-Die vermutete größere Anfälligkeit der NFQ für Erwerbslosigkeit bestätigt sich: Der NFQ-Anteil bei den Erwerbstätigen ist mit 31% weit niedriger als bei den Erwerbslosen (43%). Der Erwerbslosenanteil erreicht bei den NFQ 4,4%, bei den FQ hingegen nur 2,6%. Der Zusammenhang zwischen Erwerbslosigkeit einerseits und allgemeinem Bildungsniveau und beruflichem Ausbildungsabschluß andererseits ist ebenfalls sehr deutlich. Wie der berufliche Ausbildungsabschluß so senkt auch das höhere allgemeine Bildungsniveau den Erwerbslosenanteil - der Realschulabschluß mitunter mehr als die Hochschul-/Fachhochschulreife. In fast allen Fällen verstärkt sich die Wirkung, wenn beide Faktoren zusammenwirken. Dabei hat anscheinend der berufliche Abschluß einen stärkeren Einfluß. Individuell gesehen kann also ein besseres allgemeines Bildungsniveau und vor allem der Abschluß einer Berufsausbildung das Risiko der Erwerbslosigkeit verringern." (Autorenreferat)
Cite article
Gottsleben, V. (1981): Nicht formal Qualifizierte. In: Materialien aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 12, No. 4, p. 1-9.