Arbeitsmarktpolitik in der Depression
Abstract
"Das im Jahre 1927 in Kraft getretene "Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (AVAVG) war Höhepunkt der sozialpolitischen Entwicklung in der Weimarer Republik. In seiner nur knapp sechsjährigen Geschichte wurde es jedoch auch zum Objekt einer bislang beispiellosen Sanierungspolitik, die im Spannungsfeld zwischen Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit auf der einen sowie einem unvergleichbar steigenden sozialpolitischen Handlungsbedarf auf der anderen Seite den 'einfacheren' Weg der rein etatmäßigen Konsolidierung beschritt. ... Ergebnis dieser konsequent angelegten Krisenbewältigungsstrategie war ein - selbst unter das vormalige Niveau der Armenfürsorge hinausgehender Leistungsabbau bei gleichzeitiger Verschiebung der Finanzierungslasten weg von der Versicherung hin zu den an Fürsorgeprinzipien orientierten Unterstützungseinrichtungen." (Autorenreferat)
Cite article
Adamy, W. & Steffen, J. (1982): Arbeitsmarktpolitik in der Depression. Sanierungsstrategien in der Arbeitslosenversicherung 1927-1933. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 15, No. 3, p. 276-291.