Tendenzen des Wandels beruflicher Strukturen in den siebziger Jahren. Ein Vergleich zwischen prognostizierter und tatsächlicher Entwicklung

Abstract

"Vorhersagen für 1980, die auf der Basis der Berufszählung 1970 erstellt worden sind, gingen davon aus, die zuvor beobachteten Trends wirkten nur in abgeschwächter Form fort. ... Wie sehr sich die Berufsstruktur tatsächlich gewandelt hat, läßt sich aus den Ergebnissen des Mikrozensus 1978 erkennen. In nur 8 Jahren zwischen 1970 und 1978 waren die Verschiebungen deutlich größer als für den gesamten Zehn-Jahres -Zeitraum 1970-1980 erwartet worden war. Von den Erwerbstätigen des Jahres 1978 - waren nur noch 33,3% in Berufen der Güterproduktion - ein schl. Montage und Wartung - tätig; dies war knapp 1/5 weni ger als 1970. Der Rückgang um - 7,9 Prozent-Punkte liegt weit über der für 1970-1980 erwarteten Abnahme um - 3,7 bis zu - 4,4 Prozent-Punkte, - übten rund 57%, etwa 2,5 Prozent-Punkte mehr als für 1980 erwartet, Planungs-, Verwaltungs- und Dienstleistungsberufe aus. Umgekehrt haben sich die Entwicklungslinien bei Montage-, Wartungstätigkeiten; ihr Berufsgewicht schrumpfte zwischen 1970 und 1978 um beinahe 1/8. Die skizzierten Tendenzen weisen nach Berufsbereichen, Tätigkeitsschwerpunkten und nach einzelnen Berufspositionen in die gleiche Richtung. Bei Tätigkeiten der Gütererzeugung/Produktion, die rund die Hälfte aller Berufe umfassen, hat nach 1970 das Berufsgewicht nur noch bei drei Positionen (Keramiker, Köche, Zahntechniker/Augenoptiker) zugenommen. Eine Prognose für 1980, die auf der Berufszählung 1970 basiert und 60 Berufspositionen unterscheidet, hat für 2/3 der Berufe die Richtung der Veränderung richtig vorhergesagt; bei gut der Hälfte der Berufe lag im Jahre 1978 das tatsächliche Berufsgewicht nur um + 0,0 bis + 0,1 Prozentpunkte vom prognostizierten Wert entfernt."

Cite article

Stooß, F. (1980): Tendenzen des Wandels beruflicher Strukturen in den siebziger Jahren. Ein Vergleich zwischen prognostizierter und tatsächlicher Entwicklung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 13, No. 3, p. 360-373.