Kurzarbeit - Strukturen und Beschäftigungswirkung
Abstract
"Die Studie zeigt, daß die Kurzarbeit erst in den 1970er Jahren erhebliche Bedeutung erlangte und daß sich ihre Verbreitung, im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit vor allem auf das Warenproduzierende Gewerbe konzentriert. Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe verzeichneten in den letzten Jahren über 90% der Kurzarbeiter, jedoch nur 50% der Beschäftigten. Aufgrund dieser Branchenstruktur und des Vorherrschens in den Bereichen der Produktion und Fabrikation ist auch der überdurchschnittlich hohe Anteil (78%) männlicher Arbeitskräfte unter den Kurzarbeitern zu erklären. Für 1978 errechnet sich aus der Statistik der Ausfallzeiten wie auch aus den Haushaltszahlen der Bundesanstalt ein Kurzarbeitsvolumen von 86 Millionen Ausfallstunden. Dem entspricht bei einer durchschnittlichen Jahresarbeitszeit von 1700 Stunden eine äquivalente Arbeitsleistung von 50 000 Personen. In dieser Größenordnung wurde also durch die Kurzarbeit ein weiterer Beschäftigungsrückgang vermieden. Die Entlastungswirkung auf die Arbeitslosenzahl kann für 1978 auf 33 000 Personen veranschlagt werden. Die Beschäftigungswirkung dieses Instruments wird am Beispiel des Maschinenbaus in Baden-Württemberg, in den letzten Jahren ein Branchenschwerpunkt der Kurzarbeit, verdeutlich." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Flechsenhar, H. (1979): Kurzarbeit - Strukturen und Beschäftigungswirkung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 12, No. 3, p. 362-372.