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Beschäftigungskrise im Blickfeld neoklassischer Modelltheorien

Abstract

"Der vorliegende Beitrag setzt sich kritisch mit einer im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeit an das Kieler Institut für Weltwirtschaft vergebenen Untersuchung über "Beschäftigungsprobleme in Industriestaaten" auseinander. Die genannte Untersuchung versucht die überproportional hohe Arbeitslosigkeit einzelner Beschäftigungsgruppen oder Regionen und - letztlich auch die Gesamtarbeitslosigkeit - mit Hilfe eines sehr engen, auf der neoklassischen Beschäftigungstheorie fußenden Ansatzes zu erklären. ... Gegen diese empirisch nicht abgesicherten und theoretisch nur auf einigen logisch konditionalen, aber nicht erklärenden Annahmen basierenden Aussagen lassen sich alternative Erklärungsfaktoren anführen. Diese Faktoren werden dabei mit einer Fülle von empirischen Befunden belegt: ++ Insgesamt bleibt festzustellen, daß besondere Beschäftigungs benachteiligungen einzelner Gruppen nicht Resultat individueller und persönlich zurechenbarer Leistungsdefizite sind. Die gruppenspezifische bzw. regionenspezifische Unterbe schäftigung ist vielmehr in erster Linie als Folge der allgemeinen konjunkturellen Arbeitslosigkeit anzusehen. ... Die regionalen Beschäftigungsnachteile schließlich lassen sich vielfach eher mit den ungünstigen (Infra)Strukturausstattungen dieser Regionen und nicht mit einem angeblich überhöhten Lohnniveau erklären. Nicht die Lohnkosten, sondern die Strukturfaktoren müssen dabei als abhängige Variable interpretiert werden." (Autorenreferat)

Cite article

Bäcker, G., Engelen-Kefer, U. & Seifert, H. (1977): Beschäftigungskrise im Blickfeld neoklassischer Modelltheorien. Kritische Bemerkungen zu der Untersuchung von R. Soltwedel und D. Spinanger: "Beschäftigungsprobleme in Industriestaaten" und alternative Erklärungsansätze. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 10, No. 4, p. 506-523.

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