Mikroprozessoren - Auswirkungen auf Arbeitskräfte?
Abstract
"Im Rahmen des Projekts 5-131 D "Schlüsseltechnologien" wurden die bisher bekannten Auswirkungen des Mikroprozessoreneinsatzes auf Arbeitskräfte untersucht. Ausgehend von einer Beschreibung der verschiedenen Entwicklungslinien, die zu dem Produkt Mikroprozessor geführt haben, werden die bisher bekannten Anwendungen und die schon jetzt feststellbaren innovativen Wirkungen beschrieben. Auswirkungen sind für die folgenden Gruppen von Arbeitskräften feststellbar: Arbeitskräfte in der Mikroprozessorenherstellung; Arbeitskräfte, die Teile herstellen, die durch Mikroprozessoren überflüssig wurden; Arbeitskräfte, die Produkte herstellen, in denen Mikroprozessoren enthalten sind; Arbeitskräfte, die mit Geräten arbeiten, in denen Mikroprozessoren enthalten sind. Bei allen vier Gruppen lassen sich Verschiebungen in den Qualifikationsanforderungen feststellen. Quantifizierungen der Auswirkungen sind aus den im folgenden angeführten Gründen sehr problematisch und sollten deswegen mit Vorsicht betrachtet werden: ++ Eine Trennung der Entwicklung der Mikroprozessoren von der übrigen Entwicklung der Informationstechnologie ist nicht möglich. ++ Durch Einsatz der Mikroprozessoren wird sich die Produktstruktur ändern, dabei werden neue Produkte eine erhebliche Rolle spielen. Berechnungen der Arbeitsplatzwirkungen ohne die Berücksichtigung einer neuen Produktsstruktur sind nicht zulässig. ++ Die bisher bekannten Beispiele, in denen durch den Einsatz von Mikroprozessoren erhebliche Arbeitsplatz-auswirkungen resultieren, dürfen nicht auf die Gesamtwirtschaft hochgerechnet werden. Prognosen über den Mikroprozessoreneinsatz sind nur als Bestandteil umfassender Prognosen denkbar. Die Isolierung der mikroprozessorspezifischen Effekte erscheint unmöglich, oft auch irreführend." Die Untersuchung wurde im IAB durchgeführt.
Cite article
Dostal, W. & Köstner, K. (1977): Mikroprozessoren - Auswirkungen auf Arbeitskräfte? In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Vol. 10, No. 2, p. 243-251.