Ergebnisse der beruflichen Fortbildung im Rahmen des "Individuellen Förderungsprogrammes" (Aufstiegsförderung)
Abstract
"Bereits seit 1962 gewährt die Bundesanstalt für Arbeit Beihilfen für Teilnehmer an beruflichen Fortbildungsmaßnahmen, die einen beruflichen Aufstieg zum Ziel haben. .... Im Rahmen einer schriftlichen Befragung wurden Daten über die Struktur der Lehrgangsteilnehmer (z.B. Alter, Geschlecht, soziale Herkunft, Berufserfahrung) und der besuchten Lehrgänge (z.B. Art und Dauer des Lehrgangs, Fortbildungsziel) erhoben, sowie darüber, welche Schwierigkeiten beim Besuch der Lehrgänge auftraten, und ob die Geförderten nach der Fortbildung tatsächlich beruflich aufgestiegen sind. ... Als Ergebnis dieser Untersuchung zeigten sich u.a. einige 'strukturelle Ungleichgewichte': Frauen und Geförderte aus Arbeiterfamilien sind unterrepräsentiert, Selbständige (sowohl im Hinblick auf die soziale Herkunft als auch im Hinblick auf die Tätigkeit der Geförderten nach dem Besuch des Fortbildungslehrgangs) sind dagegen im Vergleich zu den Erwerbstätigen insgesamt überrepräsentiert. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Geförderten konzentrieren sich stark auf einige Fortbildungsziele, in denen zumeist traditionell Fortbildung betrieben wird (Besuch von Meisterkursen). Ein größerer Teil der Geförderten fühlt sich zeitlich überfordert bzw. führt auf das Lehrverfahren bezogene Schwierigkeiten an. Dies deutet darauf hin, daß die besuchten Lehrgänge den besonderen Erfordernisse der beruflichen Erwachsenenbildung nicht immer gerecht werden. Der angestrebte berufliche Aufstieg hat sich bei der überwiegenden Mehrzahl von Geförderten (85,9%) tatsächlich eingestellt. Bei einzelnen Fortbildungszielen und bei Fernlehrgängen liegt die Erfolgsquote jedoch wesentlich unter dem Durchschnitt."
Cite article
Brinkmann, C., Dadzio, W., König, P., Kraft, H. & Richter, H. (1970): Ergebnisse der beruflichen Fortbildung im Rahmen des "Individuellen Förderungsprogrammes" (Aufstiegsförderung). (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 02), Nürnberg, 86 p.