Chancen des Resilienzbegriffs für eine soziologische Armutsforschung
Abstract
"Was uns in diesem Aufsatz interessieren soll, ist eine neue Art von Analysestrategie, die neue Erkenntnisse über Armut produzieren und neue Praxen von Armutsvermeidung und Armutsbekämpfung möglich machen soll. Es geht letztlich darum, zu identifizieren und zu rekonstruieren, wie das im Lichte der bisherigen Armutsforschung Unwahrscheinliche eintreten kann: Wie und unter welchen Bedingungen gelingt es manchen armen Haushalten, gering an Zahl, ohne oder mit nur geringem Transferbezug, nicht nur zu überleben, sondern die bei der großen Mehrheit ihrer Schicksalsgenossen normalerweise mit anhaltender Armut verbundenen Prozesse von sozialem Abstieg, Verfall von Kompetenzen und Gesundheit, Verlust von Teilhabechancen zu vermeiden oder deutlich abzumildern. Folgt man diesen Fragen, dann müssen Sozialpolitikforschung und Armutssoziologie ihre Fragerichtung erweitern. (...) Hier bietet es sich an, den aus der Psychologie, der Technik, der Ökosystemforschung und der Katastrophenforschung stammenden und bislang nur partial in der Soziologie aufgenommenen Resilienzbegriff auf seine Verwendungsfähigkeit für Soziologie und soziologische Armutsforschung zu prüfen, was wir im folgenden Kapitel ausführen werden." (Textauszug, IAB-Doku)
Cite article
Promberger, M., Meier, L., Sowa, F. & Boost, M. (2015): Chancen des Resilienzbegriffs für eine soziologische Armutsforschung. In: M. Endreß & A. Maurer (Hrsg.) (2015): Resilienz im Sozialen : theoretische und empirische Analysen, p. 265-294. DOI:10.1007/978-3-658-05999-6_11