Arbeitsplatzdynamik im Saarland
Abstract
"Im Saarland sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (gemessen in Vollzeitäquivalenten) zwischen 2001 und 2009 um durchschnittlich 0,6 Prozent oder knapp 2.000 Vollzeitäquivalente pro Jahr. Dahinter verbergen sich umfangreiche Stellenströme auf der Betriebsebene. So entstanden in neuen oder wachsenden Betrieben jährlich etwa 30.580 neue Stellen, während gleichzeitig in schrumpfenden und schließenden Betrieben ca. 32.500 Stellen abgebaut wurden. Der Stellenumschlag als die Summe von Stellengewinnen und -verlusten betrug damit im Schnitt gut 63.000 Stellen. Bezogen auf den durchschnittlichen Bestand an Beschäftigten wurden demnach 19,2 Prozent der Stellen 'umgeschlagen'. Diese großen Stellenbewegungen auf dem Arbeitsmarkt sind in vielen Ländern in ähnlicher Weise zu beobachten. Dabei liegen Deutschland und das Saarland im internationalen Mittelfeld.<br> Generell gibt es einige zentrale Faktoren, die mit der Arbeitsplatzdynamik in einem starken Zusammenhang stehen. Darunter fallen unter anderem das Alter und die Größe der Betriebe sowie die Branchenstruktur. Mit zunehmenden Betriebsalter und steigende Betriebsgröße sinkt in der Regel der Stellenumschlag. Zudem sind im Verarbeitenden Gewerbe meist weniger Stellenbewegungen zu beobachten als bei den Dienstleistungen.<br> Strukturelle Unterschiede in diesen drei Determinanten erklären wesentlich die Höhe der Stellenströme. So prägt zum Beispiel das Zusammenspiel von Betriebsalter, Betriebsgröße und Branchenstruktur auf Kreisebene auch das Ausmaß und die Entwicklung der Arbeitsmarktdynamik in den saarländischen Kreisen maßgeblich." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Copestake, S., Ludewig, O., Stabler, J. & Weyh, A. (2014): Arbeitsplatzdynamik im Saarland. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Rheinland-Pfalz-Saarland 02/2014), Nürnberg, 38 p.