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Arbeitslosenstatistik: Was wollen wir und was messen wir?

Abstract

Ausgehend von den Erwartungen von Fachleuten und Öffentlichkeit, dass die Arbeitslosenstatistik offen legen sollte, wie viele Menschen tatsächlich ein Beschäftigungsproblem haben, erläutert der Autor die Schwierigkeiten bei der Erstellung der Arbeitslosenstatistik. Die 'Realität ist komplex, die Messung ist schwierig, und die Daten sind ein Politikum'. An Beispielen wird verdeutlicht, wie und dass man sowohl über die 'richtige Definition' als auch über die 'richtige Zahl' der Arbeitslosen streiten kann. Der Autor kommt zu der begründeten Annahme, dass die Arbeitslosenstatistiken nicht das wahre Beschäftigungsproblem abbilden. Eine 'offene Flanke' der offiziellen Arbeitslosenstatistik ist die sogenannte 'Stille Reserve'; hinzu kommen Gruppen wie Berufseinsteiger und -rückkehrer (ohne Leistungsanspruch) oder Personen, die sich vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben und in keiner Statistik auftauchen. Für das Jahr 2007 schätzt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) die erweiterte Arbeitslosigkeit unter Einbeziehung der Stillen Reserve und der öffentlichen Beschäftigungsangebote auf etwa 5,1 Millionen. Diese Angaben sind nicht gleichzusetzen mit einem Arbeitsplatzdefizit, denn ein nennenswerter Teil der Arbeitslosigkeit ist von kurzer Dauer. Regionale Unterschiede in der Statistik zeigen, dass in bestimmten Regionen Ostdeutschlands die Beschäftigungsprobleme nach wie vor groß sind, während sich süddeutsche Regionen in Richtung Vollbeschäftigung bewegen. (IAB)

Cite article

Walwei, U. (2008): Arbeitslosenstatistik: Was wollen wir und was messen wir? In: Wirtschaftsdienst, Vol. 88, No. 6, p. 352.

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