Dem Fachkräftemangel mit mehr Anstrengungen in Bildung begegnen
Abstract
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verfolgt als Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit demografische Veränderungen sowie sich wandelnde Arbeitsmarkt- und Qualifikationsstrukturen. In einem Gespräch gibt der seit Oktober 2007 amtierende Direktor des IAB, Prof. Dr. Joachim Möller, Einschätzungen zur aktuell geführten Fachkräftedebatte. Nach einer Langzeitprognose des IAB kann sich die Unterbeschäftigung in Deutschland bis 2025 rein rechnerisch halbieren lassen, wenn der künftige Bedarf an Arbeitskräften nicht nur quantitativ sondern auch qualifikatorisch gedeckt werden kann. 'Ansonsten droht Massenarbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Fachkräftemangel'. Die notwendigen Verbesserungen der schulischen und beruflichen Bildung und die Konsequenzen, die sich für die Unternehmen in der betrieblichen Ausbildung ergeben, werden erläutert. Für das IAB folgt aus der Notwendigkeit der Verbesserung der Berufsforschung in Deutschland eine stärkere Kooperation und Koordination mit dem BIBB. Zukünftige Arbeitschwerpunkte sind die Evaluation arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, die Auswirkungen von technologischer Entwicklung und Globalisierung auf den deutschen Arbeitsmarkt und die intelligente Gestaltung einer mit Leistungsanreizen kompatiblen Einkommenssicherung. Weitere Themen sind die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, die regionalen Disparitäten sowie die beruflichen und betrieblichen Mobilitätsprozesse und interregionalen Wanderungsströme. (IAB)
Cite article
Möller, J. (2008): Dem Fachkräftemangel mit mehr Anstrengungen in Bildung begegnen. Interview mit Prof. Dr. Joachim Möller. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, Vol. 37, No. 3, p. 5-8.