Zur freiwilligen Rückgabe von Zulassungen durch Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte in Deutschland
Abstract
Die wirtschaftliche Lage von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten gestaltete sich in den vergangenen Jahren insbesondere für Berufsanfänger schwierig, mit der Folge, dass eine hohe Zahl junger Anwältinnen und Anwälte ihre Zulassung zurückgab. Ziel der im Auftrag der Selbsthilfe der Rechtsanwälte e.V. durchgeführten Studie ist es, die Gründe für die Aufgabe des Anwaltsberufes durch Anwältinnen und Anwälte transparenter zu machen. In der Studie machten nach Altersklassen die Berufsanfänger, also Befragte der Altersklasse der unter 40Jährigen, mit 40 Prozent den größten Anteil aus, so dass insbesondere die Lage der jungen Anwälte und Anwälte im Rahmen dieser Studie gut abgebildet wird. Es zeigt sich, dass bei Rechtsanwältinnen sehr oft familiäre Gründe ausschlaggebend für die Zulassungsrückgabe waren, bei Männern hingegen wirtschaftliche Gründe sowie der Berufswechsel, aber auch eine allgemeine Unzufriedenheit mit der beruflichen Situation im Vordergrund standen. Der überwiegende Teil der Befragten unter 40 Jahren gab den Berufswechsel und wirtschaftliche Gründe als entscheidend für die Zulassungsrückgabe an. Insgesamt zeigt die Untersuchung ein differenziertes Bild der Ursachen und Motivationslagen für die freiwillige Rückgabe von anwaltlichen Zulassungen. Das Meinungsbild zeigt in Konvergenz mit den verfügbaren Daten eine insgesamt schwierige berufliche Situation der Anwaltschaft. (IAB)
Cite article
Spengler, A., Oberlander, W. & Liebig, K. (2005): Zur freiwilligen Rückgabe von Zulassungen durch Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte in Deutschland. Ein Forschungsprojekt im Auftrag der Selbsthilfe der Rechtsanwälte. (Schriftenreihe des Instituts für Freie Berufe 28), Nürnberg, 75 p., Anhang.