Between conflict and consensus
Abstract
Rentenreformen sind ein zentrales Element der Umgestaltung der europäischen Wohlfahrtsstaaten. Seit Mitte der 1970er Jahre stehen die öffentlichen Rentensysteme unter wachsendem wirtschaftlichen und steuerlichen Druck. Insbesondere in Ländern, die über ein Bismarcksches Rentensystem verfügen, welches durch Umlagefinanzierung gekennzeichnet ist und hauptsächlich durch Sozialversicherungsbeiträge finanziert wird (Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien und Schweden), antwortet die Politik auf diesen Druck mit Leistungskürzungen und Kostendämpfungen. Rentenreformen aufgrund der demografischen und ökonomischen Entwicklung sind in diesen Ländern ist seit Ende der 1980er Jahre ein zentrales Thema. Der Beitrag untersucht auf der Basis empirischer Daten, welche Länder mit Bismarckschen Rentensystemen bei dem Bemühen, die Kostenexplosion bei den Renten unter Kontrolle zu bekommen, erfolgreich waren und diskutiert auch die Gründe für ein politisches Scheitern. Es zeigt sich, dass die Umsetzung von Rentenreformen und das Ausmaß der Anpassung der Rentenpolitik in hohem Maße von der Fähigkeit einer Regierung abhängt, einen Konsens mit der Opposition oder mit den Gewerkschaften herzustellen. Auf der Basis theoretischer Überlegungen werden die Bedingungen identifiziert, die es den politischen Akteuren erleichtern, Lösungen in Form von Rentenreform-Paketen einzugehen. (IAB)
Cite article
Schludi, M. (2008): Between conflict and consensus. The reform of Bismarckian pension regimes. In: C. Arza & M. Kohli (Hrsg.) (2008): Pension reform in Europe : politics, policies and outcomes (Routledge/EUI studies in the political economy of the welfare, 10), p. 47-69.