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Beschäftigungswirkungen des Wandels der Erwerbsformen

Abstract

Die Situation am Arbeitsmarkt ist gekennzeichnet durch wachsende Arbeitslosigkeit und stagnierende Erwerbstätigkeit sowie Strukturverschiebungen wie den Wandel der Erwerbsformen. Der Beitrag konzentriert sich auf diese Strukturverschiebungen und die damit verbundenen gesamtwirtschaftlichen Arbeitsmarkteffekte. Bei der Untersuchung der gesamtwirtschaftlichen Aspekte der veränderten Zusammensetzung der Erwerbsformen stehen zwei Effekte im Fokus: 1. 'Niveaueffekte', die sich auf die Substitution bzw. Komplementarität von Beschäftigungsformen beziehen, und 2. 'Struktureffekte', die sich auf Veränderungen der Arbeitsmarktdynamik und Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes durch den Erwerbsformenwandel beziehen. Der Beitrag untersucht diese Effekte unter Beschränkung auf die Beschäftigungswirkungen abhängiger Erwerbsformen, also auf die Makroeffekte von Teilzeitbeschäftigung und temporärer Beschäftigung. Er kommt zu dem Ergebnis, dass positiven Effekten wie Zusatzbeschäftigung und einer verbesserten Durchlässigkeit und Öffnung des Arbeitsmarktes 'ernstzunehmende Probleme' gegenüberstehen. Zentral ist, dass insbesondere geringfügige Formen der Teilzeitarbeit nicht mehr zu einem die Existenz sichernden Einkommen führen. Die Autoren stellen die Frage, ob das Normalarbeitsverhältnis in der bestehenden Ausgestaltung noch die adäquate Form der Beschäftigung in einer international arbeitsteiligen Welt ist und verweisen darauf, dass die Sozialversicherung an dieses Normalarbeitsverhältnis gekoppelt ist. Bei einer 'Entkoppelung' müsste die institutionelle Ausgestaltung des Sozialversicherungssystems neu überdacht werden. (IAB)

Cite article

Dietz, M. & Walwei, U. (2007): Beschäftigungswirkungen des Wandels der Erwerbsformen. In: B. Keller & H. Seifert (Hrsg.) (2007): Atypische Beschäftigung : Flexibilisierung und soziale Risiken (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 81), p. 165-184.