Liebe, Arbeit, Anerkennung - (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren
Abstract
Die Ad-hoc-Gruppe versucht, die Honneth'sche Theorie der Gesellschaft als einer 'institutionalisierten Anerkennungsordnung' in drei gesellschaftlichen Anerkennungsverhältnissen empirisch zu belegen 1) soziale Nahbeziehungen bzw. Paarbeziehungen, 2) rechtliche Regelungen und 3) die Arbeitsteilung bzw. Erwerbsarbeit. Anhand der ausgewählten Felder Paare (resp. 'Liebe'), Arbeitsorganisationen/Erwerbsarbeit (resp. 'Leistung') und sozialstaatliche Institutionen (resp. 'Recht') wurde versucht, die drei Anerkennungsformen miteinander in Bezug zu setzen, um so zu empirisch informierten Aussagen über Teile der gegenwärtigen 'institutionalisierten Anerkennungsordnung', deren Veränderungen und den darin eingelassenen (geschlechtsspezifischen) Ungleichheiten zu gelangen. Das Forschungsprojekt 'Liebe, (Erwerbs-)Arbeit, Anerkennung - Anerkennung und Ungleichheit in Doppelkarriere-Paaren' geht diesen Fragen aus einer ungleichheitssoziologischen Perspektive nach und nimmt die Verschränkung unterschiedlicher Ebenen in den Blick, auf denen Individuen Anerkennung oder Missachtung erfahren: Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Anerkennungsverhältnisse innerhalb von Doppelkarriere-Paaren ('Liebe'). Bezüglich der in sozialpolitische Regelungen eingeschriebenen Anerkennungsordnung lässt sich konstatieren, dass die ungleiche Anerkennung von Erwerbs- und Familienarbeit im Zuge aktueller sozialpolitischer Reformen fortgeschrieben wird. Trotz einer starken Berufsorientierung beider Partner und egalitärer Beziehungskonzepte trägt das Anerkennungsgefälle zwischen Erwerbs- und Familienarbeit dazu bei, dass auch in Doppelkarriere-Paaren geschlechtsspezifische Ungleichheiten produziert und reproduziert werden. Der Aufsatz stellt eine vorläufige Fassung eines Beitrags für einen Sammelband dar, in dem auch die übrigen im Rahmen der Ad-hoc-Gruppe gehaltenen Vorträge veröffentlicht werden. (IAB)
Cite article
Wimbauer, C., Henninger, A. & Gottwald, M. (2008): Liebe, Arbeit, Anerkennung - (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren. Zum Kontext der Ad-hoc-Gruppe "Die Gesellschaft als 'institutionalisierte Anerkennungsordnung' - Anerkennung und Ungleichheit in Paaren, Arbeitsorganisationen und Sozialstaat". In: K.- S. Rehberg (Hrsg.) (2008): Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006, p. 3665-3670.