Der Sprung ins Ungewisse
Abstract
Empirisch betrachtet ist der Übergang Jugendlicher von der allgemein bildenden Schulphase bis zur möglichst dauerhaften Integration in das Erwerbssystem als Abfolge von in der Regel befristet angelegten Statuszuständen zu beschreiben. So können Phasen der Arbeitslosigkeit einhergehen mit einer längeren Phase der beruflichen Orientierung. Wesentliche Bedeutung kommt im Jugendalter auch Phasen institutionell erzwungener Wartezeiten zu. Der Beitrag untersucht die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit im Zeitraum von 1991 und 2005 und erläutert und bewertet die bisherigen Gegenmaßnahmen (Beschäftigungspolitik, Maßnahmen der BA nach SGB III und Sonderprogrammen). Er stellt zusammenfassend fest, dass der Übergang von der Schule in Ausbildung und Beschäftigung sich insbesondere für leistungsschwächere Jugendliche zunehmend schwieriger gestaltet bei gleichzeitig wachsender Notwendigkeit, hochwertige allgemeinbildende und berufliche Abschlüsse zu erwerben, auch wenn diese keine Garantie für den Übergang in Beschäftigung darstellen. Obwohl kritische Übergänge in erheblichem Maße maßnahmebasiert abgefedert werden, gelte es, wesentliche Restriktionen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt für Jugendliche zu beachten, die auch durch eine Maßnahmeförderung nur bedingt kompensiert werden können. Hervorgehoben wird die Bedeutung der Maßnahmeförderung Jugendlicher insbesondere auch hinsichtlich der Verbesserung der individuellen Zugangschancen zu Ausbildung und Beschäftigung. (IAB)
Cite article
Dietrich, H. (2006): Der Sprung ins Ungewisse. In: Jugendnachrichten. Zeitschrift des Bayerischen Jugendrings, Vol. 60, No. 2, p. 7-8.