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Hotel Mama - Hartz IV und der Auszug aus dem Elternhaus

Abstract

Die Gründung eines eigenen Haushalts ist ein wichtiger Schritt in ein selbständiges Erwachsenenleben. In Deutschland gilt, dass vor allem junge Männer diesen Schritt hinausschieben und so lange wie möglich im 'Hotel Mama' verbleiben. Der Beitrag geht den Gründen für dieses Verhalten nach, wobei insbesondere mögliche Auswirkungen der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zu der gemeinsamen Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II), mit der hilfebedürftigen Jugendlichen eine finanzielle Unabhängigkeit vom Elternhaus zugestanden wurde, untersucht werden. Zur Vermeidung von - bisher nur vermuteten und nicht belegten - Mitnahmeeffekten dürfen ledige junge erwerbsfähige und hilfebedürftige Männer und Frauen unter 25 Jahren nur mit Zustimmung der Arbeitsgemeinschaften (ARGEN) und Arbeitsagenturen einen eigenen Haushalt gründen. Für die Autorinnen stehen diese Bestimmungen in einer bundesrepublikanischen Tradition, nach der die Verantwortung für das Leben der Kinder bis ins junge Erwachsenenalter hinein in den Händen der Eltern liegt. Dies zeigt sich auch an der finanziellen Familienförderung, die Transferleistungen an die Eltern und nicht an die Kinder vorsieht. Der Beitrag zieht das Fazit, dass der deutsche Sozialstaat den jungen Erwachsenen den ersten Schritt ins eigene Leben erschwert, und dass Selbständigkeit und Eigenverantwortung nicht in dem Maße gefördert werden, wie sie von den jungen Erwachsenen gefordert werden. (IAB)

Cite article

Dressel, K. & Nikolai, R. (2006): Hotel Mama - Hartz IV und der Auszug aus dem Elternhaus. In: IAB-Forum No. 2, p. 24-27.

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