Erwerbsverläufe im Wandel: Ein Leben ohne Arbeitslosigkeit - nur noch Fiktion?
Abstract
"Die seit Jahrzehnten anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und die Zunahme unsicherer Beschäftigungsverhältnisse kennzeichnen den deutschen Arbeitsmarkt. Die Vorstellung eines ununterbrochenen Erwerbsverlaufs bis zum Renteneintritt scheint immer unrealistischer. Es stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch kontinuierliche Erwerbsverläufe gibt und ob es sie jemals gegeben hat. In diesem Kurzbericht werden Kontinuität und Brüche in den Erwerbsbiographien von vier Alterskohorten in fünf Jahrzehnten untersucht. Es zeigt sich, dass - vor allem Männer der Geburtsjahrgänge 1939-41 und Frauen aus der Kohorte 1949-51 über zwei Jahrzehnte hinweg ununterbrochen beschäftigt waren; - insgesamt Frauen deutlich seltener als Männer über viele Jahre hinweg kontinuierlich beschäftigt sind; - jüngere Kohorten die erste Arbeitslosigkeit viel früher als die älteren erleben. Demnach ist Arbeitslosigkeit ein Periodeneffekt. Je nach Arbeitsmarktlage können alle Altersgruppen betroffen sein. - in allen Alterskohorten die Mehrheit der Männer nach einer Unterbrechung durch Arbeitslosigkeit schnell wieder in Beschäftigung zurückkehrt. Die Männer aus den Kohorten 1949-51 und 1959-61 sind jedoch länger arbeitslos als die Männer der älteren Kohorten. - Frauen durchwegs länger arbeitslos als Männer sind. Am stärksten betroffen von langer Arbeitslosigkeit sind Frauen der Geburtsjahrgänge 1949-51." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Dundler, A. & Müller, D. (2006): Erwerbsverläufe im Wandel: Ein Leben ohne Arbeitslosigkeit - nur noch Fiktion? (IAB-Kurzbericht 27/2006), Nürnberg, 6 p.