Eine neue Gründerwelle
Abstract
Mittelständische Unternehmen stellen in Deutschland knapp 70 Prozent der Arbeitsplätze und etwa vier Fünftel der Ausbildungsplätze. Neugründungen sind daher nicht nur für den Mittelstand eine Triebfeder des Strukturwandels und essenziell für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Gründungsförderung wird zunehmend auch im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit eingesetzt. Der Beitrag liefert eine Bestandsaufnahme der Förderung von Existenzgründungen nach Arbeitsagenturbezirken für das Jahr 2004. Graphisch für das Bundesgebiet dargestellt werden die Förderfälle von Überbrückungsgeld und Existenzgründungszuschuss, die Gründungsquote (Anteil der Existenzgründer mit Überbrückungsgeld und Existenzgründungszuschuss an allen selbständigen Erwerbspersonen), die Förderquote (Anteil der Empfänger von Überbrückungsgeld und Existenzgründungszuschuss an allen Arbeitslosen im Jahresmittel) und der Anteil der Selbständigen an allen zivilen Erwerbspersonen. Eine Bewertung des Fördererfolgs ist schwierig. Vor übertriebenen Hoffnungen, Massenarbeitslosigkeit durch Gründungsförderung zu bekämpfen, wird gewarnt. Der Beitrag, den Gründungsförderung zum Abbau der Arbeitslosigkeit leisten kann, wird umso größer sein, je besser sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln und je günstiger die institutionellen Rahmenbedingungen ausgestaltet werden. (IAB)
Cite article
Leneke, P., Stichter-Werner, A. & Wießner, F. (2006): Eine neue Gründerwelle. Arbeitslose werden Unternehmer. In: H. Faßmann, B. Klagge & P. Meusburger (Hrsg.) (2006): Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland : Band 7: Arbeit und Lebensstandard, p. 70-71.