Perspektiven der Europäischen Beschäftigungsstrategie
Abstract
Das Papier analysiert die Leitlinien des Europäischen Beschäftigungsstrategie (EBS) seit 1997 und bescheinigt der neuen Fassung von 2003 zusätzliche qualitative Zielvorgaben, wie die Betonung der Forderung nach 'mehr Beschäftigung' zur Lösung der Arbeitsmarktkrise. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die EBS zu spürbaren Fortschritten geführt hat. In Deutschland wurde der aktivierende und präventive Ansatz bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und bei der Gleichstellung von Männern und Frauen verstärkt. Drei übergreifende Ziele werden verfolgt: Vollbeschäftigung, die Steigerung der Arbeitsqualität und der Arbeitsproduktivität sowie die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die soziale Eingliederung. In anderen Bereichen wie der Fiskalpolitik, der Reform der sozialen Sicherungssysteme sowie der Lohn- und Tarifpolitik ist dagegen der Einfluss der Leitlinien eher gering. Eine der größten Herausforderungen für die EBS dürfte die Einbeziehung der neuen Beitrittsländer sowie der mögliche EU-Beitritt der Türkei darstellen. Die Leitlinien sollten eine nationale Differenzierung zulassen und die beschäftigungspolitischen Anstrengungen der einzelnen Länder nur flankierend begleiten. (IAB)
Cite article
Promberger, M. & Rhein, T. (2004): Perspektiven der Europäischen Beschäftigungsstrategie. In: A. Hekimler (Hrsg.) (2004): AB-Türkiye & endüstri iliskileri, p. 101-120.